KAPITEL 2

Bis zum Planungsgespräch wird Euch der genaue Ablauf Eures Tages bewusst sein. Am Hochzeitstag braucht Ihr Euch dann keine weiteren Gedanken um mich bzw. die Fotos zu machen. Damit das so ist, möchte ich Euch ein paar Inspirationen geben und Euch die ganzen Begrifflichkeiten wie „Getting Ready“ und „First Look“ näher bringen.

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DAS GETTING READY

Hier sind ein paar Ideen und Impulse für Euch:

Wie ich Euch wahrscheinlich schon beim Vorgespräch vorgeschwärmt habe, ist das Getting Ready ein wunderbarer und einer der spannendsten Teile der Reportage. Ob Ihr Euch getrennt fertig macht oder gemeinsam, ob es in Eurer Wohnung, im Hotel oder einem fancy Altbau AirBnb stattfindet, es ist der Zeitpunkt, an dem die Aufregung steigt und der Tag sich plötzlich anfängt real anzufühlen.

Eventuell seid Ihr Euch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher, ob Ihr es für nötig empfindet, bereits ab dem Getting Ready begleitet zu werden. Ich kann Euch aber versprechen, dass ich Euch nicht jeck machen werde und auch keine Regie führe. Mein Hauptaugenmerk liegt bei den Momenten, die Stimmung einzufangen und dem Storytelling. Ich kann es nur vom Herzen empfehlen mit dem Getting Ready in den Tag zu starten und lasse Euch auch gerne noch mal in ganze Reportagen von anderen Paaren schauen.

• Wann sollte ich starten? Als Faustregel empfehle ich, dass ich ca. 3 Stunden vor dem Trautermin mit der Dokumentation des Getting Readys starte. Es macht Sinn von der Uhrzeit der Trauung zurück zurechnen. Ich möchte auf jeden Fall 30 Minuten vor der Trauung am Trauort sein. Schön ist es, wenn ich ca. 1 Stunde beim Braut Getting Ready dabei sein kann und ca. 30-45 Min beim Bräutigam. Wenn man Fahrtzeiten dazu rechnet, landet man oft bei den ~ 3 Stunden. Dies hängt aber stark von den Locations ab, dazu berate ich Euch gerne genauer im Planungsgespräch.

• Macht Euch keine Gedanken um meine Kameras, meist dauert es nur kurze Zeit und Ihr nehmt mich gar nicht mehr so wirklich wahr.

• Ladet Eure Engsten ein. Trauzeugen, Familie, Freunde oder wen auch immer Ihr dabei haben möchtet. Lasst die Korken knallen. Seid ganz locker, habt Spaß und genießt den Tag und auch die Aufregung, die dazu gehört.

• Bestellt eine Visagistin zu Euch nach Hause bzw. ins Hotel. Im Idealfall eine, die Euch sowohl Haare als auch Make-up machen kann. Es ist immer netter, wenn das Getting Ready an einem schönen Ort stattfindet, statt in einem Friseursalon. Sprecht das Timing mit Eurer Visagistin ab und plant etwas Puffer ein.

Licht ist alles! Überlegt Euch schon vorher, wo das Getting Ready stattfinden soll. Wählt am besten den größten und hellsten Raum mit viel Tageslicht. Oft kann das bspw. Euer Wohnzimmer sein. Achtet bitte darauf, dass Euch zum Schminken und Haare machen Tageslicht erreicht und Ihr etwas (besser viel) Platz um Euch herum habt, damit ich aus verschiedenen Blickwinkeln fotografieren kann.

• Oft kann die Visagistin nicht an der bestmöglichen Stelle arbeiten, weil dort keine Steckdose ist. Legt am besten schon vorher ein Verlängerungskabel bereit, damit Ihr nicht am Hochzeitstag suchen müsst.

• Wenn Ihr Details, wie etwa Eure Papeterie, Schmuck etc. habt, die Ihr gerne auf Euren Fotos wiederfinden möchtet, legt mir am besten alles bereit. Auch für das Brautkleid könnt Ihr Euch schon vor meiner Ankunft einen netten, hellen Platz aussuchen und es aufhängen.

• Falls Du ein rückenfreies Kleid trägst, solltest Du am besten schon beim Getting Ready den BH ausziehen oder lockern, da die Träger Abdrücke auf der Haut hinterlassen, die oft noch mehrere Stunden zu sehen sind.

• Plant Puffer ein! Meiner Erfahrung nach dauert es beim Getting Ready immer etwas länger. Plant also genug Zeitpuffer ein. Besser: Ihr seid zu früh fertig und habt noch etwas Zeit, als dass möglicherweise noch Stress aufkommt.

• Eine Idee für die Kerle: Häufig habe ich schon erlebt, dass ich beim Getting Ready gefragt werde. “ So, was sollen wir jetzt für die Fotos machen?” Meine Antwort wird bei einer so einer Frage immer lauten: “Für mich braucht Ihr gar nichts machen. Macht was Euch Spaß macht.” Ich werde beim Getting Ready keine Regie führen oder Euch sagen, was Ihr zu tun habt. Vielmehr bin ich auf ganz lockere Art und Weise dabei und dokumentiere, was passiert und wie die Aufregung steigt.

Damit auch etwas passiert, könnt Ihr Euch gerne etwas im Vorfeld überlegen. Als Beispiel: Mögt Ihr gerne Gin Tonic? - Warum stoßt Ihr zur Feier des Tages nicht schon mal mit Euren Trauzeugen und Freunden auf einen fancy Drink an? Prost!

FIRST LOOK

Intim und ganz für Euch

Wann möchtet Ihr Euch das erste Mal sehen? Ganz klassisch in der Kirche oder bei Eurer freien Trauung oder schon vor der Zeremonie, ganz intim und nur Ihr Beide (und ich im Hintergrund ;D). Ich finde, dass beide „First Looks“ besonders sind.

(Optional) Ihr seht Euch ganz allein an Eurer Lieblingsstelle, einem besonders schönen Ort oder einfach nur vor der Haustür. Dort könnt Ihr den anderen schon einmal bewundern (immerhin seht Ihr Euch das erste Mal als Braut und Bräutigam) und dann ganz entspannt Eure Trauung beginnen. Manchmal bietet diese Version auch die Gelegenheit, schon ein kleines Shooting zu realisieren. Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, ganz für Euch zu sein (vielleicht der einzige Moment an diesem Tag, mal abgesehen von dem Paar-Shooting und der Hochzeitsnacht). Aber auch die klassische Variante finde ich ganz wundervoll und bin immer ganz aufgeregt bei diesem Moment.

Hört am besten einfach auf Euer Bauchgefühl. Wenn ihr Euch am liebsten am Trautisch das erste Mal sehen möchtet, solltet ihr das genauso machen. Wenn ihr noch keine feste Vorstellung habt, ist ein intimer "First Look" eine tolle Option.

Die Trauung

Tipps & Tricks zur Trauung

Wahrscheinlich der Höhepunkt des Tages, auf jeden Fall der Mittelpunkt des Tagesablaufes. Hier findet ihr einige Tipps, egal ob ihr eine kirchliche Hochzeit oder freie Trauung macht.

Aufbau des Trausettings - Wenn Ihr eine freie Trauung feiert, kümmert Ihr Euch möglicherweise selbst um Traubogen, Stühle und weiteres Setting. Ich freue mich schon auf Eure Umsetzung. Von meiner Seite wäre ein Tipp, dass Ihr an allen Seiten genug Platz lasst, damit ich mich unbemerkt bewegen kann. D.h. Sitzreihen nicht bis zum Rand bauen, hinter dem Traubogen idealerweise noch 1,5 Meter Platz lassen und Euch nicht zu bauen. Was ich damit meine ist, dass ich Eure Trauung gerne aus verschiedenen Winkeln festhalte und mich dafür unbemerkt bewegen möchte. Idealerweise und natürlich nur sofern möglich, ist also überall etwas Luft.

Unplugged Wedding - Denkt für Euch mal darüber nach, ob Ihr es vielleicht ansprechen möchtet, dass Eure Gäste während der Trauung die Smartphones in der Tasche lassen sollen. Zum fotografieren habt Ihr mich ja schließlich. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es mir über den ganzen restlichen Tag sehr egal ist, ob Gäste mit fotografieren. Es gehört irgendwie auch einfach dazu und ist auch gut so. Während der Trauung finde ich es aber manchmal schade für Euch als Brautpaar, wenn Gäste hinter Smartphones versteckt sind. Man kann auch den/die Traurednerin darum beten, dies vor Eurem Einzug anzumoderieren.

Wetter & Hitze - Gerade an heißen Tagen und einer freien Trauung im Freien: Stellt Euren Gästen (und euch selbst) Wasser bereit. Oft sitzen die Gäste eine ganze Weile ungeschützt in der prallen Sonne.

Trauerredner:in - Möchtet Ihr ein/e professionelle Trauerredner:in buchen oder macht Ihr das anders? Ihr findet in diesem Guide auch Herzens Empfehlungen zu tollen Trauerredner:innen. Es kann aber auch eine schöne Idee sein, die freie Trauung durch Freunde, den Lieblingsonkel oder den ganzen Freundeskreis durchführen zu lassen. Natürlich nur, wenn die Person Lust darauf hat, sie gerne vor Leuten redet und Ihr ein gutes Gefühl dabei habt.

Kirche - Falls Ihr kirchlich heiratet, sprecht bitte den Pfarrer im Vorgespräch darauf an, dass Ihr einen professionellen

Hochzeitsfotografen engagiert habt, der weiß, wie man sich in einer Kirche zu verhalten hat. Ich blitze nicht und fotografiere nicht während der Gebete. Ich stelle mich zudem kurz vor der Trauung den Pfarrern/Pastoren immer persönlich vor. Toi toi toi, mir hat noch nie ein Pfarrer das Fotografieren in der Kirche verboten. Falls dem doch so wäre, würde ich mich aus Respekt zur Zeremonie daran halten.

Ein und Auszug - Falls der Pfarrer vor Euch weg geht, lasst unbedingt mindestens 3 Meter Abstand zu ihm, da ich Euch sonst kaum fotografieren kann, sondern nur den Pfarrer.

Eheversprechen - Gerade bei freien Trauungen werde ich immer öfters Zeuge davon, wie sich das Brautpaar gegenseitig ein Eheversprechen vorliest. Das zaubert sogar mir als Fotografen Tränchen in die Augen. Schreibt, was Ihr Eurem Liebsten schon immer sagen wolltet und Dinge, die Euch an ihm/ihr begeistern. Wenn Ihr das nicht vor Eurer gesamten Hochzeitsgesellschaft tun möchtet, ist das auch beim Paar-Shooting super schön.

Emotionen - Lasst Emotionen zu und verkneift Euch keine Tränchen. Genießt die Zeremonie, die Ihr schon so lange geplant habt. Und wenn etwas Unvorhergesehenes während der Trauung passiert, nehmt es mit Humor!

Auszug - Ihr solltet Euch auf jeden Fall Gedanken darüber machen, wie Ihr aus der Trauung ausziehen möchtet. Geht Ihr zusammen als erstes raus oder lasst Ihr Eure Gäste vorgehen und Euch draußen in Empfang nehmen. Wenn Ihr mich fragt, würde ich die Gäste vorgehen lassen, damit Ihr noch einmal ganz kurz Ruhe vor dem großen Sturm habt, während sich Eure Gäste draußen sammeln. So können sich Eure Gäste kurz mit Seifenblasen, Konfetti und Blütenblätter ausstatten und Euch draußen gebührend empfangen. Dabei entstehen immer superschöne Fotos. Lasst Euch ordentlich feiern!!! Mein Tipp: Je mehr Konfetti oder Blütenblätter geschmissen werden, desto besser!!!

Konfetti - Es gibt tolle, nachhaltige Alternativen zum Plastikkonfetti. Zum Beispiel Saatgutkonfetti, welches man sich auch toll personalisieren lassen kann. Aber auch bei nachhaltigem Konfetti: Klärt mit Standesamt/Kirche/Location, was erlaubt ist um böse Überraschungen zu vermeiden!

Beglückwünschungen - Falls Ihr für die Beglückwünschungen im Freien seid, steht Ihr am besten nicht in der knallen Sonne. Es kann sein, dass ich Euch einen kleinen Hinweis gebe, an eine schöne Stelle in den Schatten zu kommen. Egal ob drinnen oder außen: Bleibt am besten nebeneinander an einer festen Stelle stehen und lasst die Gäste zu Euch kommen und versucht Ihnen nicht entgegen zu gehen.

Standesamtliche Trauung

Falls Ihr zusätzlich vor Eurem großen Hochzeitstag auch zur standesamtlichen Trauung begleitet werden möchtet und dies noch nicht gebucht habt, könnt Ihr mich bei Interesse gerne noch anfragen. Sofern der Termin noch verfügbar ist, mache ich Euch gerne ein Angebot zur kleineren Standesamtreportage über 2 Stunden.

Empfang, Essen & Party

EMPFANG, ESSEN & PARTY

Die Aufregung kann nun endlich runter gespült werden und nun beginnt der entspannteste Teil des Tages.

Empfang - Der Empfang am Nachmittag ist meistens die entspannteste Zeit für Euch und auch die Gäste. Den aufregenden, formellen Teil habt Ihr jetzt hinter Euch, jetzt ist Zeit für Geselligkeit und Drinks. Meistens ist es außerdem der beste Zeitpunkt für das Paarshooting und Gruppenfotos.

Paarshooting - Ihr wisst ja, ich nenne das Shooting lieber einen Spaziergang. Für die Paarfotos möchte ich Euch nicht allzu lange entführen. Ich mache lieber 2 x 20 Minuten Paarshootings über den Tag verteilt, als eine lange Session. Einmal während des Empfangs und einmal am Abend bei schönerem Licht. Am besten läuft das Brautpaarshooting, wenn Ihr vorher einfach nicht darüber nachdenkt. Macht Euch keinen Kopf und habt keine Angst. Wir bekommen das schon hin. Beim Brautpaarshooting werden keine Helfer benötigt, um es intim zu halten.

Gruppenbilder - Macht Euch vorher Gedanken, wie wichtig Euch gestellte Gruppenfotos sind und welche Konstellationen Euch dabei besonders wichtig sind. Ich empfehle nicht mehr als 5 -10 Gruppenfotos zu machen. Wenn Ihr mehr Gruppen fotografiert haben möchtet, ist das natürlich kein Problem. Wir improvisieren vor Ort ein bisschen, wann und wo sich die Gruppenbilder am besten anbieten. Alle meine Gruppenfotos oder Familienfotos laufen ziemlich locker und unkompliziert ab.

Location & Dekoration - Wenn der Raum für das Essen fertig ist, wäre es wunderbar, wenn ich ca. 15 Minuten Zeit bekomme, den Raum unberührt zu fotografieren. Denn die vielen Details, die Candybar und die gesamte Atmosphäre sollten sich auf jede Fall in Eurer Reportage wiederfinden.

Licht in der Location - Manchmal erlebe ich es, dass in Locations unschöne Lichtkonzepte zum Einsatz kommen. Location-Inhaber denken leider häufig, dass ein Raum getaucht in grün oder magenta eine tolle Atmosphäre schafft. Das mag auch einigen gefallen, aber leider werden die Hauttöne auf Fotos dadurch ebenfalls grün oder magenta.

Meine Empfehlung lautet also wie folgt: Wünscht Euch möglichst natürliche Farben in den Räumlichkeiten, die von künstlichem Licht leben: Warmweiß, Amber oder Orange ist am schmeichelhaftesten für Hauttöne.

Essen - Da ich während Eures Hochzeitstages nicht die Möglichkeit habe, mich selbst zu verpflegen, möchte ich Euch bitten, mich voll mit einzuplanen. Da essende Menschen nicht gerade vorteilhaft aussehen, fotografiere ich während des Essen verhältnismäßig wenig (außer es passiert etwas spannendes, wie eine Rede) und esse gleichzeitig mit Euch. Wenn Ihr mich mit zu Euren Gästen setzt, fühle ich mich geehrt, aber ich sitze auch gerne am Künstlertisch mit dem DJ. Hauptsache ich kann mich im gleichen Raum, in dem Ihr sitzt, zum Essen hinsetzen und habe Euch dabei im Blick, damit ich nichts verpasse.

Hochzeitstanz - Plant Ihr einen klassischen Hochzeitstanz, freestyle oder ist Euch das alles zu bunt? Aus Erfahrung kann ich Euch einen entscheidenden Vorteil eines „Hochzeitstanzes” nennen, egal ob Ihr leidenschaftliche Tänzer seid oder auch nicht: Eine Art Hochzeitstanz, egal wie er bei Euch ausfällt, eröffnet die Tanzfläche. Viele Gäste warten nur auf den Startschuss, um endlich loslegen zu können. Es sieht immer stimmungsvoller aus, wenn alle Gäste für den Tanz aufstehen und einen Kreis um Euch auf der Tanzfläche bilden. Das bringt nochmal Dynamik und Schwung in das Geschehen und macht deutlich mehr Spaß (und sieht schöner aus), als wenn die Gäste von Ihren Sitzplätzen aus zuschauen. Bittet also Euren DJ und/oder die Trauzeugen vor Eurem Tanz an zu moderieren, dass es jetzt losgeht und dass es schön wäre, wenn alle dazustoßen.

KAPITEL ENDE

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